Wer bin ich, wie war meine berufliche und private Situation vor der Fortbildung?
Ich heiße Heiko Steidl und bin 48 Jahre alt und lebe seit 1998 mit meiner Frau Tanja zusammen.
Meine berufliche Laufbahn begann nach der Fachoberschule für Bauingenieurwesen 1995 bei der Bundeswehr als Wehrpflichtiger. Nach meiner Verpflichtung für 4 Jahre wurde ich zum Kommandanten eines Artilleriepanzers ausgebildet und habe eine Truppe von 8 Soldaten in einem Bataillon in Idar-Oberstein geführt. Während dieser intensiven Zeit habe ich in 18 Monaten die Ausbildung zum Kaufmann nebenberuflich absolviert.
1999 bin ich in das elterliche Spezialunternehmen für Gussasphalt und Abdichtungen in Saarbrücken gewechselt und habe dort in 6 Monaten eine überbetriebliche Ausbildung zum Asphaltbauer in Essen als Jahrgangsbester abgeschlossen. Fortan war ich bis 2013 im Unternehmen als Fachbauleiter, Prokurist, technischer Leiter und Geschäftsführer tätig.
Irgendwann kam mir aber der Gedanke, dass ich zu anderen Aufgaben berufen sei. Ab 2013 war ich dann bei marktführenden Maschinenbauunternehmen als Produktmanager tätig und habe international Ministerien und Firmen beraten, um sowohl deutsche Normen als auch die dazugehörenden Spezialmaschinen für Gussasphalt zu platzieren. So war ich z.B. viel in Russland, Frankreich, der Türkei, auf Malta und der restlichen Welt bis hin nach China unterwegs. Nach vielen Jahren des Reisens wollte ich wieder mehr Zeit zu Hause bei meiner Familie verbringen und wechselte im Jahr 2018 zu einem führenden Bauchemiekonzern als Projektmanager. Seit 01.01.2022 arbeite ich in dem Verband der Deutschen Gussasphaltindustrie (bga e.V.) in Bonn.
Was wollte ich erreichen?
Eine kaufmännische Ausbildung kann ich nur jedem anraten, denn man lernt, wie man mit Zahlen umzugehen hat. Allerdings bin ich eher der technischere Mensch und habe mich für den bautechnischen Bereich interessiert. Im Laufe der Jahre habe ich allerdings bemerkt, dass man mit 2 Ausbildungen zwar gutes Geld verdienen kann, aber, wenn man auf der Suche nach einem höherwertigen Job ist, an seine Grenzen stößt und hinter jedem einfachen Bachelor zurückbleibt. Deshalb habe ich es mit 43 Jahren gewagt, mich nochmals weiterzubilden und für den Lehrgang zum Staatlich geprüften Techniker Bautechnik entschieden. Man weiß nie, wie sich die Wirtschaft weiterentwickelt. Letztendlich war dies auch eine Vernunftentscheidung, um meinen Wert in der Arbeitswelt zu steigern.
Was mache ich jetzt – wozu hat es geholfen, was hat mir die Fortbildung ermöglicht?
Seit dem 01.07.2023 habe ich die Geschäftsführung des Verbandes übernommen und vertrete somit die Branche in allen Belangen rund um den Gussasphalt. Ohne die erfolgreiche Ausbildung im Festo Lernzentrum hätte dieser Karrieresprung nicht vollzogen werden können.
Mittlerweile bin ich in 30 normensetzenden Gremien, wie DIN, BaSt, FGSV, GAEB, FLL, HDB etc. vertreten und verfechte die Bauweise des Baustoffs Gussasphaltes. Ich bin mit dem Gussasphalt aufgewachsen, hatte mein ganzes Leben damit zu tun und Gussasphalt ist mein Leben. Weiter stehe ich derzeit in der Prüfung zur Ernennung zum ö.b.u.v Sachverständigen.
Was war mein Input? Wer hat mir geholfen, mich unterstützt oder was war hilfreich?
Sehr interessant waren für mich die ersten beiden Jahre im allgemeinen Teil. Der allgemeine Teil der Ausbildung hat mich nochmals sehr nah an die Themen im Fachabitur gebracht. Die Schulzeit lag bereits über 20 Jahre zurück, aber das alles noch einmal aufzuarbeiten, hat mir viel gebracht. Zudem habe ich viel von den Dozenten mitnehmen können. Vor allem in Mathematik, Physik, Deutsch und Englisch. Das hat dem eingerosteten Gehirn richtig gutgetan. Im fachlichen Teil war es aufgrund meiner langjährigen Berufserfahrung ein leichtes Spiel und ab da hat sich die Ausbildung mehr zu einem Hobby entwickelt.
Auch die Mitschüler, die dabei waren, haben mir gutgetan. Es war eine Mischung aus Zwanzigern, Dreißigern und Vierzigern Jahren und aus allen Berufsgruppen. Das hat echt Spaß gemacht mit diesen Personen zusammen zu sein und auch neuen Input zu bekommen. Die jüngere Generation denkt meist in anderen Richtungen und so konnte ich den Umgang mit ihnen lernen und wie man mit ihnen umgehen sollte. Dies ist als Führungskraft wichtig, wenn man z.B. junge Menschen einstellen und führen muss.
Können Sie die Fortbildung weiterempfehlen?
Eindeutig ja! Mittlerweile bin ich auch Dozent an der Technikerschule. Weiterbildungen sind wichtig und wir brauchen dringend staatlich geprüfte Techniker mit praktischer Erfahrung am Arbeitsmarkt. Sie sind die Schlüsselposition zum oberen Management und bringen die Erfahrung mit, die so manch ausgebildeten Bachelor oder Master fehlt.
Das angebotene Teilzeitmodell ist zudem eine sehr gute Angelegenheit, auch wenn sich die Ausbildung dadurch in die Länge zieht. Ebenso verliert man kein Einkommen, wie bei dem Vollzeitmodell. Die Zeit hilft zudem, dass jeder mitkommen und die Ausbildung gut bestehen kann. Allerdings muss man sich auch sicher sein, diese Ausbildung zu wollen. Wenn sich jemand nicht sicher ist, dann sollte die Ausbildung nicht begonnen werden. Es sind 4 Jahre Entbehrungen. Freitags abends und am Samstag ist Unterricht. Das schränkt das Privatleben ein und dazu braucht man dann auch einen verständnisvollen Partner. Da konnte ich mich allerdings auf meine Frau voll verlassen und hatte ihre Rückendeckung!
Der Kostenaufwand ist ohne BAföG hoch. Mit der Hilfe vom Team um Michael Heimann ist dieser Behördenvorgang jedoch ein Klacks. Mit dem BAföG und der Teilerstattung bei einem erfolgreichen Abschluss sind die Kosten sehr gering und für jeden zu stemmen.
Wir beraten Sie gerne,
Sie erreichen uns
Tel. 06894 591-7400
Fax 06894 591-7444
E-Mail